Aus dem Leben eines Plug In-Hybrid Dienstwagen Nutzers – die neue Mobilität der Mitarbeiter

Wie sehr man die gesetzlichen Regelungen zur Förderung von Plug-In Hybrid und Elektrofahrzeugen auch unterstützen mag oder kritisch gegenübersteht, muss man in jedem Fall eingestehen: die Anreize scheinen zumindest im Dienstwagenumfeld zu greifen. So sind einerseits Einkäufer und Fuhrparkmanager glücklich, da sie durch die Fördergelder eine deutlich geringere Finanzleasingrate erhalten und anderseits sogar eine günstigere Full Service Rate aufweisen. Zudem ist der Dienstwagennutzer durch die mindestens halbierte Besteuerung begeistert, denn er hat eine geringere monatliche Belastung bei gleicher Leistung.

Bei der Auswertung des Fuhrparks eines aktuellen Kunden ist jedoch aufgefallen, dass bis auf wenige Ausnahmen alle Hybridfahrzeuge im Bestand nicht einmal geladen wurden. Bringt dies nun die Unternehmen in Zugzwang oder wird hier die Regierung an Ihren Regelungen nachbessern? Sehr wahrscheinlich ist, dass die gesetzliche Förderung und auch die steuerlichen Begünstigungen einfach zeitlich begrenzt auslaufen oder Regelungen verschärft werden, ggf. Unternehmen hier sogar gesetzlich verpflichtet werden, Lademöglichkeiten schaffen zu müssen.

Mobilität der Mitarbeiter neu denken

Im Rahmen einer Nachhaltigkeitsstrategie gehört auch das Thema Mitarbeitermobilität und Fuhrpark nach oben auf die Agenda. Einerseits geht es natürlich um alle Themen der internen Logistik (Gabelstapler, Kleintransporter, Poolfahrzeuge etc.). Hier gibt es heute und auch teilweise schon lange etabliert, elektrische sinnvolle und gut nutzbare Möglichkeiten. Natürlich immer unter dem Gedanken, dass auch der Strombezug tatsächlich klimaneutral ist. Anderseits darf man eben auch die Mitarbeiterfahrzeuge als Teil des Gehaltes auf keinen Fall außer Acht lassen. Aber hier kann ein Umdenken helfen. Schon in der 2018 von der IDG Communications Media AG durchgeführte Studie „Arbeitsplatz der Zukunft“ wurde innerhalb der DACH-Region festgestellt, dass Dienstwagen nicht mehr relevant bei der Jobentscheidung und dem Wohlfühlfaktor sind. Vielmehr zählte insbesondere Flexibilität, darin enthalten durchaus Mobilität. Themen, die gerne mit der Silikon-Valley-Atmosphäre und New-Work-Mentalität im klassischen Mittelstand abgetan werden, sind heute durch natürliche Generationswechsel in Führungspositionen schon alltäglich. Also gilt es, sich dieser Herausforderung zu stellen.

Zahlreiche Vorteile für beide Parteien

Es gäbe als einfachstes Mittel die Förderung der alternativen Mobilität für alle Mitarbeiter. Das Unternehmen gibt Mitarbeitern die Möglichkeit, Alternativen zum privaten PKW oder Dienstwagen zu nutzen und vergütet diese (Dienstfahrrad, E-Roller, Car Sharing, ÖPNV) bis zu einer festgesetzten monatlichen Grenze. Für dienstwagenberechtigte Mitarbeiter kann dies sogar bis zu der gültigen Full Service Leasing Rate der entsprechenden Kategorie des Mitarbeiters (Referenzfahrzeug) erfolgen, bzw. die Restsumme oder Gesamtsumme als Car Allowance dem Gehalt als Geldwerter Vorteil zugerechnet werden. Hierdurch entsteht noch eine win-win-Situation, da der Mitarbeiter Flexibilität und Mobilität erhält. Zudem spart das Unternehmen mindestens Tankkosten sowie weitere ungeplante Kosten (z.B. Reparaturen). Natürlich kann ein Unternehmen auch im Sinne des Kostenmanagements erst einmal nur die Förderung der alternativen Mobilität an Dienstwagenberechtigte Mitarbeiter angehen.

Um die Mitarbeiter auch in die Ziele des Unternehmens wie Klimaneutralität einzubinden, wäre auch die Verpflichtung zu einem CO2-Ausgleich durch den Mitarbeiter entsprechend dem gewählten Dienstwagen eine Möglichkeit. Ein Beispiel für sinnvolle Kompensationsmaßnahmen sind sog. Klima-Zertifikate / CO2-Zertifikate.

Klimazertifikate dienen zur Orientierung

Durch die Klima-Zertifikate werden Klimaprojekte in vielen Ländern gefördert. Das CO2 was hierdurch eingespart wird, kann ein Unternehmen als Einsparung aufgrund finanzieller oder struktureller Bedingungen häufig gar nicht selbst erreichen.

Dabei ist bei Klima-Zertifikaten auf den Gold Standard zu achten. Dieser Standard wurde 2003 vom WWF und anderen internationalen NGOs als Best-Practice-Standard gegründet, um sicherzustellen, dass Projekte, die den CO2 -Ausstoß im Rahmen des Clean Development Mechanism (CDM) der Vereinten Nationen reduzieren, auch im Rahmen des Doppelmandats zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung umgesetzt werden.

Persönliche Erfahrung

Ja, ich fahre auch einen Plug-In-Hybrid, da ein Elektroauto mir nicht ausreichend Reichweite bietet und einige Kunden einfach nicht sinnvoll mit Bahnfahrten zu erreichen sind. Ich versuche, möglichst viele Fahrten zu Kunden mit der Bahn zu unternehmen – aus Überzeugung! Dies ist nicht nur klimaschonender, sondern bietet mir persönlich auch mehr Freiheiten und Beweglichkeit, also wertvollere Zeit. Und zudem bietet Adconia mir die Möglichkeit, mein Fahrzeug sowohl im Büro als auch Zuhause kostenfrei zu laden. Den Weg zwischen Wohnstätte und Büro schaffe ich zu 100% elektrisch mit Ökostrom. Sollte es trotz bestem Fahrverhalten einmal zu Benzinverbrauch kommen, wird die Klimabelastung durch Spenden an tree-nation (https://tree-nation.com/profile/adconia) ausgeglichen. Ich kann mit aller Ehrlichkeit behaupten, dass dieses Auto häufiger geladen als getankt wurde. Und ich müsste lügen, wenn nicht auch der Besteuerungsvorteil für mich ein klares Entscheidungskriterium gewesen wäre.

Bin ich als CO2 -Bilanzierer zufriedengestellt? Nein auf keinen Fall, denn der CO2-Fußabdruck des Plug-In Hybrids in der Herstellung (Batterien etc.) ist schlimmer, als der eines normalen Verbrenners. Im Gebrauch bedingt durch Ökostrom zuhause und im Büro, ist die Bilanz schon gut, aber doch auch zu häufig von dem klassischen fossilen Verbrennungsmotor abhängig und negativ beeinflusst. Dennoch glaube ich, dass es andere Alternativen geben wird, die in der Gesamtbilanz besser abschneiden und dann bin ich bereit.

Ihre Unterstützung

Auf der Reise zur Nachhaltigkeitsstrategie begleiten wir Sie gerne und lassen dabei auch nicht den Fuhrpark außeracht. Unsere Kunden wissen unsere pragmatischen, aber doch innovativen Lösungen stets zu schätzen. Melden Sie sich gerne bei uns unter info@adconia.de.

 

Autor

Rainer den Ouden