Erfolgreiche Einkaufsorganisationen – die entscheidende Kernkompetenz

Unsere Veröffentlichungen beschäftigen sich regelmäßig damit, wie erfolgreiche Einkaufsorganisationen Herausforderungen angehen, meistern und welche Ressourcen dazu nötig sind. Immer wieder weisen wir in diesem Zusammenhang auf die erhebliche Bedeutung und den wesentlichen Beitrag hin, den leistungsfähiges Lieferantenmanagement dabei leistet.

Lieferantenmanagement als zentraler Erfolgsfaktor

Die Beherrschung der Dynamik der rechtlichen Rahmenbedingungen (zuletzt z. B. DSGVO, aktuell Lieferkettengesetz) ist aktuell nur eine der großen Herausforderungen moderner Einkaufsorganisationen. Die Identifikation und Beherrschung der maßgeblichen ökonomischen, ökologischen und sozialen Geschäftsrisiken eine Weitere dauerhafte.

Aber nicht zuletzt auch im tagtäglichen Rennen um den Wertbeitrag des Einkaufs zum Unternehmenserfolg wird der permanente Erfolgsdruck, der auf dem Einkauf lastet, sichtbar.

Hoher Anteil zugekaufter Wertschöpfung – Wettbewerb nicht mehr unter Zulieferern, sondern unter deren Supply Chains

Der Anteil zugekaufter Wertschöpfung und von Systemlieferanten ist heute größer denn je. Der wirkliche Wettbewerb besteht demnach nicht mehr zwischen den einzelnen Lieferpartnern, sondern zwischen den Supply Chains der jeweiligen Unternehmen.

So trägt MCC Smart bspw. weniger als 10% Prozent zur Wertschöpfung im „Smart“ bei. Die Audi AG hat als weiteres Beispiel in einzelnen Werken über 90% Just-in-Time Lieferungen etabliert. Noch plastischer wird es durch einen Blick auf die Entwicklung der Produktionsstrukturen in der Historie der Produktion des VW Golf. Während die Baureihe III des Golfs noch rund 64 Zukaufteile für sein Frontend benötigte, sind es im Golf IV lediglich noch 35 Teile.

Die Auswahl und der richtige Umgang mit Lieferanten sind damit entscheidend für den Erfolg oder Misserfolg eines Produzenten. Und die zentrale Kernkompetenz, die es zu beherrschen gilt, um bei sämtlichen oben genannten Disziplinen zu reüssieren ist das Lieferantenmanagement.

Optimierungen im Lieferantenmanagement – Effizienz erhöhen, um Qualität gezielt zu steigern

Die entscheidende Frage auch bei dieser Aufgabe ist zuallererst: Tue ich die Dinge richtig, so dass ich die richtigen Dinge tun kann? Mit anderen Worten: Habe ich ausreichend Kapazität, um die werthaltigen und erfolgskritischen Aktivitäten systematisch ausführen zu können?

Die Beantwortung dieser Frage scheint trivial, ist allerdings regelmäßig aufwändig und Inhalt cross-funktionaler Projekte. Denn die Bewertung der Qualität und Effizienz der einzelnen in Teilprozesse im Lieferantenmanagement ist eine Frage der Perspektive und Erfahrung.

Bewertung von Prozessoptimierungen nach Profitabilität

Nicht selten erleben wir in unserem Beratungsalltag auch den Fall, dass Einkaufsorganisationen zwar Digitalisierung und Automatisierung vorangetrieben haben, aber die Nutzung der mitunter sehr kostspieligen Lösungen zu wünschen übrig lässt und nicht die gewünschten Effekte bringt.

Folgende zielführende Fragen müssen u. a. ganz zu Anfang detailliert und konkret beantwortet werden: Wie lässt sich der Teilprozess (z. B das Onboarding neuer Lieferanten, Vertragsdatenbank o. ä.) auch mit kleinem Budget effizienter und automatisiert gestalten? Welche Lösungen und Marktpartner gibt es? Wie profitabel ist eine solche Optimierung in meiner Einkaufsorganisation tatsächlich unter dem Strich?

Die gezielte Automatisierung/Digitalisierung der weniger wertschöpfenden und verwaltungsorientierten Tätigkeiten ist auch hier die grundlegende Anforderung. Von der Identifikation dieser Subprozesse bis hin zur Marktkenntnis im Hinblick auf digitale Lösungspartner erfordert dieser Schritt bereits eine gut gefüllte Werkzeugkiste für die Umsetzung.

Fokussierung auf die werthaltigen Teilprozesse durch freiwerdende Ressourcen

Sind die relevanten nicht-wertschöpfenden Prozesse angemessen unterstützt, kann der Blick auf die Steigerung der Qualität der erfolgskritischen Aktivitäten gerichtet werden.

Dabei können die Themen und Aufgabenstellungen vielfältig sein. Beispielsweise in der Verbesserung des Lieferantenauswahlprozesses. Entscheidend sind die Fragen nach dem übergreifenden Ziel, den wesentlichen Charakteristika sowie entsprechend der Sourcing Strategie in der Warengruppe.

Eine andere höchst aktuelle – mit der Lieferantenqualifikation eng verbundene – Aufgabenstellung ist die, ein angemessenes Risiko-Management-System zu installieren, um ökonomische, ökologische und soziale Geschäftsrisiken zu identifizieren, bewerten und managen – und das sowohl auf Unternehmens-, Länder- und Warengruppenebene.

Selbstverständlich spielt auch hier die Frage der Effizienz eine wichtige Rolle und es gibt zahlreiche Tools und Dienstleister, die einen erheblichen Mehrwert bieten können.

Aber die Grundlage des Risikomanagements ist und bleibt die interne Formulierung und Festlegung der entscheidenden Bewertungsfragen und -kriterien sowie die Quellen zu deren Beantwortung bzw. Einordnung. Erst auf Basis der Ergebnisse dieses internen Prozesses und der Einbindung unterschiedlicher Abteilungen von Einkauf bis Vertrieb lässt sich der Mehrwert ggf. effizienzerhöhender Tools und Services belastbar bewerten.

Erneut wird deutlich, dass Skill-Set, Tool-Box, Marktkenntnis sowie die Erfahrung bei der Steuerung cross-funktionaler Teams eine erfolgskritische Rolle bei der Umsetzung eines solchen Projektes spielen.

Befinden Sie sich auf dem Weg zu Nachhaltigem Lieferantenmanagement?

Ob Unterstützung beim Auf- und Ausbau des Management-Ansatzes oder bei der Auswahl und Implementierung digitaler Lösungen auch in diesem Bereich, wir als ADCONIA stehen Ihnen gerne mit unserer Expertise im Bereich Lieferantenmanagement, Digitalisierung und Datentransparenz zur Verfügung.

Sprechen Sie uns an!

Autor

Tim Rohweder