Lieferantenmanagement

#eswirdmehr – Lieferantenmanagement

Der Einkauf in 2021 ist nicht mehr nur einen Lieferanten finden und eine Bestellung auslösen. Gesetzliche Vorgaben, interne Ziele hinsichtlich Kostenmanagement und Nachhaltigkeit führen zu einer breiten Vorgabe für Vergabeentscheidungen und Prozesse. Ist ein Warengruppenmanagement wichtig für die Zieldefinition, kommt es für das tägliche Doing immer stärker auf ein klar strukturiertes Lieferantenmanagement an. #eswirdmehr zeigt die Entwicklung in einer immer schnellen und transparenter werdenden digitalen Welt.

Leistungsfähige Lieferanten – mehr als Lieferfähigkeit

In den guten alten Zeiten war ein Lieferant nach einer Freigabe für seine Produkte und bei gleichbleibender Lieferperformance ein Leben lang gesetzt. Je nach Umsatz gab es ein Jahresgespräch, Preisforderungen wurden durch den Einkauf abgelehnt und man traf sich bei der Hälfte. Damit hatte der Vertrieb sein Ziel erreicht und der Einkauf seinen Erfolg. Wenn der Umsatz nicht so hoch war, hat man auf das Jahresgespräch auch gerne verzichtet. Wir haben in unseren Projekten mit Lieferanten gesprochen, die sich über eine Einladung nach acht Jahren bei unserem Kunden gefreut haben.

Die nächste Stufe war die ISO-Zertifizierung mit der Anforderung einer Lieferantenbewertung. Im Einkauf wurden dann strategische Lieferanten definiert, man wollte ja nicht alle Lieferanten bewerten (was für ein Aufwand). #eswirdmehr wurde auf eine einmalige Bewertung der TOP 30 Lieferanten eingegrenzt.

Die nächste Stufe waren dann Selbstauskünfte der Lieferanten, die gefordert wurden, Lieferanten mussten den Code of Conduct unterzeichnen, mussten Zertifikate einsenden. Und #eswirdmehr, der Einkauf verbrachte seine Zeit damit, diese Dokumente einzuscannen und abzulegen.

Alles bis hierhin entspricht mehr einer Lieferanten-Administration und hat nur wenig mit einem Management zu tun. Management (lateinisch manus, „Hand“ und lateinisch agere, „führen“, „an der Hand führen“) bedeutet vielmehr die Interaktion und die gemeinsame Zusammenarbeit mit Lieferanten. #eswirdmehr bedeutet Collaboration mit dem Lieferanten, bedeutet eine Zusammenarbeit und den Austausch von Informationen.

#eswirdmehr – von der Administration zum Management und zur Collaboration

Lieferkettengesetz, Nachhaltige Produkte und Unternehmen, ESG-Reports, CO2-Bilanzen von Unternehmen, Sustainable Development Goals der UN – alles Schlagwörter, mit denen sich Unternehmen aktuell beschäftigen. Und natürlich im ersten Schritt mit den Auswirkungen und er Umsetzung im eigenen Unternehmen. Eine natürliche Sekunde später tritt dann aber bereits der Einkauf in den Mittelpunkt. Was nützt das eigene gut aufgestellte Unternehmen, wenn die vorgelagerte Lieferkette Schwachstellen aufweist. Ein gutes Beispiel sind die aktuellen Diskussionen um die Nachhaltigkeit von E-Autos. Nicht der Produzent steht in der Kritik, aber die Lieferkette.

#eswirdmehr bedeutet für den Einkauf und speziell das Lieferantenmanagement: nicht nur die Lieferperformance und die guten Preise machen einen Lieferanten aus, eine Vielzahl von Nachweisen, Zertifikaten und Informationen müssen durch den Lieferanten bereitgestellt werden, geprüft, archiviert und durch den Einkauf bewertet werden. Dazu kommt, dass Lieferanten durch den Einkauf bei dieser Entwicklung unterstützt werden sollten, vor allem die kleinen, und die zeitliche Investition in den Austausch gesteigert werden muss.

Lieferantenmanagement bedeutet Aufwand für den Einkauf. #eswirdmehr bedeutet aber auch, wenn der Einkauf sich früh mit den Themen beschäftigt und den administrativen Aufwand von Anfang an reduzieren kann, eine Chance frühzeitig mit den richtigen Lieferanten zusammen zu arbeiten.

 

Oliver Kreienbrink

Managing Diretor. ADCONIA GmbH