In wechselhaften Zeiten – Risikomanagement Beschaffung
„Nach dem Lockdown im Frühjahr konnten wir ohne Unterbrechung weiterproduzieren. Aufgrund einer Ausreichenden Menge an Material in den Konsignationsläger hatten wir die entsprechende Flexibilität. Seitdem überwachen wir wöchentlich unsere Liefermengentreue, um nicht in die Gefahr zu laufen, durch einzelne Fehlteile in Produktionsausfälle zu laufen.“ Risikomanagement Beschaffung ist für viele Einkäufer und Disponenten zwar Teil ihres täglichen Jobs, wird aber zu selten als ein wichtiger Baustein für das Risikomanagement an sich angesehen.
Risikomanagement Beschaffung
Ein ganzheitliches Risikomanagement für Einkauf und Supply Chain umfasst verschiedene Risikogebiete und soll den Einkauf in die Lage versetzen, frühzeitig sich mit Risiken zu beschäftigen und gleichzeitig mögliche Risiken zu vermeiden. In vielen Einkaufsabteilungen steht in diesem Zusammenhang das Risiko eines Lieferantenausfalls an ersten Stellen. In manchen Einkaufsabteilungen auch nur dieses Risiko. Wenn wir als Beratung uns mit Einkaufsabteilungen zum Thema Risikomanagement zusammensetzen, bekommen wir stets als erste Frage gestellt: Wie erkenne ich frühzeitig, dass ein Lieferant in Insolvenz geht?
Sehr häufig wird dann über Finanzauskunftsbewertungen gesprochen, sicher ein wichtiger Baustein für die langfristige Bewertung eines Lieferanten. Kurzfristig ist aber das Risikomanagement Beschaffung ein wichtiger, vielleicht sogar der wichtigste Indikator für eine Risikobeurteilung. Lieferanten, die etablierte Prozesse haben und die notwendige Erfahrung in den Produktionsprozessen und Qualitätsmaßnahmen besitzen, liefern im Normalbetrieb zum richtigen Zeitpunkt die avisierten Mengen in der richtigen Qualität. Und nicht nur die Lieferungen sind einwandfrei, auch alle Bestell-, Liefer- und Rechnungsprozesse laufen ohne Besonderheiten durch.
Störungen in den täglichen Abläufen erkennen
Bei Unternehmen, die in wirtschaftlichen Problemen stecken, kommt es häufiger zu Störungen in den täglichen Abläufen. Das kann sich in einer verlängerten Reaktionszeit in einem Bestellprozess auswirken oder bei der Liefertermin- oder -mengentreue. D.h., nicht nur einzelnen Bestellungen sind auf ihre Durchlaufzeiten und Kennzahlen zu prüfen, was sicher in jeder Einkaufsabteilung geschieht, sondern über ein Risikomanagement Beschaffung sind stets auf Kennzahlen auf Wochen- oder Monatsbasis zu prüfen. Wenn bei einem Lieferanten, der seit Jahren konstant gut und vollständig liefert, einmal oder zweimal erwartete Werte nicht stimmen, wird dieses sicher im Tagesgeschäft aufgefangen. Kommt es aber zu einer steigenden Häufung, stellt man das im Tagesgeschäft nicht unbedingt fest. Und kommen dazu noch Abweichungen von Standard im Bereich der Rechnungsstellung kann eine Verknüpfung vorhandener Daten und Informationen die Grundlage für ein Risikomanagement Beschaffung darstellen.
Vorhandenes neu verknüpfen
Kennzahlen eines Risikomanagement Beschaffung werden übergreifend meistens nur bei einer Lieferantenbewertung ausgewertet und präsentiert. Einzelne Abweichungen werden im Tagesgeschäft ausgebügelt und mit dem Lieferanten besprochen. Aber für ein aktives Risikomanagement Beschaffung nutzen die wenigsten Einkaufsabteilungen diese Kennzahlen regelmäßig. Dabei sind die kleinen Störungen, die man nicht direkt einer Problemquelle zuordnen kann (z.B. einer außergewöhnlich hohen Bestellmenge oder einem sehr kurzfristigen Liefertermin) häufig ein Indiz für Störungen beim Kunden.
ADCONIA hat bereits für viele Einkaufsabteilungen pragmatische Risikomanagementsystem etabliert. Und häufig durch die logische Verknüpfung vorhandener Daten zu einem System. Sprechen Sie und gerne an.
Oliver Kreienbrink
Managing Director, ADCONIA GmbH