Rainer den Ouden

Rainer den Ouden

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Wie Sie mit KI die wirklich richtigen Entscheidungen treffen

ChatGPT ist gerade prominent in den Medien präsent und auch in vielen Unternehmen wird der Einsatz von künstlicher Intelligenz diskutiert. Doch wie sind Tools wie ChatGPT mit Blick auf die Unternehmensführung einzuschätzen? Sie können helfen, Prozesse zu automatisieren, zu verbessern und schneller auszuführen. Aber kann ein großes Sprachmodell Führungskräfte und Management dabei helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen?

ChatGPT als Management Tool

Fragt man ChatGPT selbst, so bekommt man eine selbstbewusste Antwort:

„Ja, als KI-basierte Sprachassistentin kann ich Führungskräften und Managern dabei helfen, fundiertere Entscheidungen zu treffen, indem ich ihnen schnell und einfach Zugang zu relevanten Informationen und Daten verschaffe und sie bei der Analyse und Bewertung unterstütze. Ich kann beispielsweise Daten aus verschiedenen Unternehmensbereichen zusammenführen und visualisieren, Suchanfragen beantworten und Vorschläge machen, welche Parameter berücksichtigt werden sollten, um eine Entscheidung zu optimieren.

Allerdings muss betont werden, dass ich als KI-basierte Sprachassistentin nicht die alleinige Entscheidungsgewalt haben sollte, sondern vielmehr als Tool zur Unterstützung und Ergänzung menschlicher Entscheidungsprozesse dienen sollte.“

Gerade der letzte Absatz macht deutlich, dass auch die Akzeptanzförderung mit der Antwort adressiert wird, denn die Angst der Anwender ist groß, dass die Maschine irgendwann intelligenter ist als man selbst. Auch zeigt der Hinweis auf fundierte, anstatt richtige Entscheidungen, dass ChatGPT tatsächlich Grundlagen und strategische Ansätze zur Orientierung liefern kann. Es hilft natürlich, diesen Sparringspartner oder Ideenlieferanten zu nutzen. Eine – gezielt gestellte – Anfrage wird gewiss ein hohes Maß an guten Stichworten und Ansatzpunkten liefern. Im Folgenden zwei Beispiele.

Beispiel 1:

Wir sind ein Automotive Zulieferer und 80 Prozent unserer eingekauften Materialien sind Stahl. Welche Beschaffungsstrategien sind unter Berücksichtigung von Versorgungssicherheit, Nachhaltigkeit und Kosten optimal weiter zu verfolgen?

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Es gibt mehrere Beschaffungsstrategien, die Sie in Betracht ziehen können, um Ihre Anforderungen an die Versorgungssicherheit, Nachhaltigkeit und Kosten zu erfüllen. Hier sind einige Optionen:

 

  1. Diversifizierung der Lieferanten: Sie könnten mehrere Lieferanten für Stahl identifizieren und eine Beziehung zu ihnen aufbauen. Dies kann dazu beitragen, das Risiko von Lieferengpässen zu minimieren, da es unwahrscheinlicher ist, dass alle Lieferanten gleichzeitig Schwierigkeiten haben. Es kann auch dazu beitragen, die Kosten zu senken, da Sie möglicherweise bessere Preise von verschiedenen Lieferanten erhalten können.
  2. Nachhaltiger Einkauf von Stahl: Sie könnten versuchen, Stahl von Lieferanten zu beziehen, die nachhaltige Praktiken einsetzen, um die Umweltbelastung zu reduzieren. Dazu gehören zum Beispiel das Recycling von Stahl, der Einsatz erneuerbarer Energie und die Minimierung von Abfällen. Durch den Kauf von nachhaltigem Stahl können Sie nicht nur Ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen, sondern auch Ihre Markenreputation stärken.
  3. Langfristige Verträge: Ein langfristiger Vertrag mit einem Lieferanten könnte dazu beitragen, die Versorgungssicherheit zu erhöhen, da der Lieferant sich stärker engagieren wird, um Ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Sie könnten auch bessere Preise oder Rabatte erhalten, wenn Sie sich langfristig binden.
  4. Eigenproduktion: Sie könnten auch erwägen, einen Teil des Stahls selbst herzustellen, um unabhängiger von Lieferanten zu sein. Dies könnte jedoch teuer sein und erfordert möglicherweise beträchtliche Investitionen in Ausrüstung und Personal.

Es gibt keine „richtige“ Beschaffungsstrategie, die für alle Unternehmen geeignet ist. Sie sollten Ihre eigenen Anforderungen sorgfältig abwägen und die verschiedenen Optionen prüfen, um eine Strategie zu entwickeln, die Ihren Bedürfnissen entspricht.

Beispiel 2:

Wir sind ein Hersteller von hochqualitativen und hochpreisigen Schuhen und unsere aktuelle loyale Käuferschaft ist im Schnitt über 60 Jahre alt. Aktuell ist unser Anteil 80 Prozent Verkauf an den Handel, 15 Prozent Verkauf über eigenen stationären Handel und 5 Prozent Verkauf über unseren E-Commerce Shop. Wie können wir eine jüngere Zielgruppe ideal und nachhaltig erreichen.

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Um eine jüngere Zielgruppe anzusprechen und zu erreichen, könnten Sie folgende Schritte unternehmen:

  1. Marktforschung: Führen Sie eine gründliche Marktforschung durch, um die Bedürfnisse und Trends der jüngeren Zielgruppen herauszufinden. Überlegen Sie zudem, welche Zielgruppen Sie gezielt ansprechen möchten, um die Schuhe erfolgreich zu verkaufen.
  2. Rebranding: Stellen Sie sicher, dass Ihr Markenimage für eine jüngere Zielgruppe ansprechend und zeitgemäß ist. Eine Überarbeitung des Logos und des Markenauftritts kann hierbei hilfreich sein.
  3. Marketingaktivitäten: Entwickeln Sie unterschiedliche Marketingaktivitäten, die auf die spezifischen Interessen und Gewohnheiten der jungen Zielgruppen abzielen. Hierzu könnten Social-Media-Kampagnen, Influencer Marketing, Events/Pop-Ups sowie Newsletter und Blogposts gehören.
  4. Multikanal-Vertrieb: Bieten Sie Ihre hochqualitativen Schuhe auf verschiedenen Kanälen an, um eine größere Zielgruppe zu erreichen. Hierzu zählen unter anderem stationäre Shops in urbanen Gebieten oder Online-Marketplaces wie Amazon.
  5. Neue Produktlinien: Überlegen Sie sich, ob es sinnvoll ist, eine neue Produktlinie zu entwickeln, die sich an eine jüngere Zielgruppe richtet. Passend hierzu könnten Sneaker oder andere sportliche Schuhe sein, die auch im Alltag angenehm zu tragen sind.
  6. Kooperationen: Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen, die sich auf eine jüngere Zielgruppe ausrichten und dadurch neue Verkaufschancen generieren könnten.

Allerdings sollten Sie auch im Hinterkopf behalten, dass eine nachhaltige Verjüngung der Käuferschaft ein längerer Prozess sein kann. Eine umfassende Strategie, die die Marke langfristig auf eine jüngere Zielgruppe ausrichtet, ist daher notwendig.

 

Aber wie die Eigeneinschätzung bereits zeigt, sollte ChatGPT nur eine von mehreren Perspektiven bei der Entscheidungsfindung sein.

Künstliche Intelligenz als wichtiger Faktor, aber nicht als Allheilmittel

Wie – nicht nur, aber insbesondere – die letzten Jahre gezeigt haben, sind Unternehmen, ganz abgesehen von der eigenen spezifischen Situation, immer wieder komplexen und neuartigen Herausforderungen und Umfeldern ausgesetzt. Die große Stärke der KI liegt in der Verarbeitung großer Mengen strukturierter Daten, dem Erkennen von Mustern und Ableiten von Regeln. Bei unvorhergesehenen Szenarien oder mehrdeutigen Informationen wird sie allerdings Schwierigkeiten haben.

Der menschliche Beitrag ist in solchen Situationen daher unverzichtbar, da er kreative Problemlösungsfähigkeiten, kritisches Denken, Intuition und kontextbezogenes Verständnis und operative Erfahrung bietet.

Um die wirklich richtigen Entscheidungen zu treffen, sollte KI dementsprechend dort eingesetzt werden, wo sie am stärksten ist: Sie spielt eine entscheidende Rolle bei der Steigerung der Effizienz von Datenmanagementsystemen.

Die wichtigsten Stärken der KI

Neben den oben bereits skizzierten Fähigkeiten als Sparringspartner oder Ideenlieferanten liegen in den folgen Bereichen weitere wesentliche Stärken der KI.

Datenintegration und -bereinigung: KI-Algorithmen können Daten aus verschiedenen Quellen, einschließlich strukturierter und unstrukturierter Formate, automatisch integrieren, z. B. durch optische Zeichenerkennung (z. B. OCR), um Daten aus physischen Rechnungen oder Lieferscheinen systematisch verarbeitbar zu machen. Dadurch werden der manuelle Aufwand und die Zeit, die für die Datenintegration benötigt werden, reduziert.

Klassifizierung und Kategorisierung von Daten: Inhalt und Kontext von Daten können mithilfe der Erkennung von Mustern und Ableitung von Regeln analysiert werden, um sie zu klassifizieren und automatisiert in relevante Kategorien einzuordnen.

Vorhersagende Analysen: KI-gestützte Prognosemodelle können zukünftige Trends und Verhaltensweisen auf der Grundlage historischer Datenmuster vorhergesagt und Szenarien vorgehalten werden. Dies ermöglicht es Unternehmen, proaktiv auf sich bietende Chancen zu reagieren oder Risiken zu mindern.

Verarbeitung natürlicher Sprache (NLP): NLP-Techniken ermöglichen es KI-Systemen, menschliche Sprache zu verstehen und zu interpretieren. Datenverwaltungssysteme, die mit NLP-Funktionen ausgestattet sind, können wertvolle Informationen aus Textdokumenten, E-Mails, Beiträgen in sozialen Medien und Kundenfeedback extrahieren.

Intelligente Automatisierung: KI ermöglicht die Automatisierung sich wiederholender und regelbasierter Aufgaben, wodurch manueller Aufwand und menschliche Fehler reduziert werden. So kann beispielsweise die KI-gestützte robotergestützte Prozessautomatisierung (RPA) Aufgaben wie Dateneingabe, Datenvalidierung und Datentransformation präzise und schnell durchführen, wodurch Personalressourcen für komplexere und strategische Aktivitäten frei werden.

Mit KI zu den wirklich richtigen Management-Entscheidungen

Es gibt gewiss noch weitere wichtige Anwendungsgebiete der künstlichen Intelligenz, aber die Beispiele zeigen, welchen Beitrag sie für Unternehmen in einem insgesamt immer stärker daten- und informationsgetriebenen Umfeld leisten kann. Sie verbessert die Datenqualität, beschleunigt die Datenverarbeitung und -analyse und ermöglicht vorausschauende Erkenntnisse.

Mit der dementsprechenden Nutzung der Technologie nutzen Unternehmen das volle Potenzial ihrer Datenbestände.

Und genau das führt zu wirklich richtigen Entscheidungen und Wettbewerbsvorteilen.

ADCONIA – außerhalb des Gewöhnlichen

Als Adconia GmbH beraten wir unsere Kunden mit den Erfahrungen aus über 250 Projekten aus mehr als 18 Jahren – in Fragen rund um Einkauf, Supply Chain und die Digitalisierung von Prozessen. Unser Ziel ist dabei stets die Steigerung des Ergebnisbeitrags des Einkaufs durch Kostenreduktion, Prozessautomatisierung oder die Qualifizierung der Einkaufsteams unserer Kunden.

Mit entsprechend breitem Erfahrungsschatz, exakter Kenntnis des Einkaufsalltags und hoher Professionalität führen unsere Berater Fortbildungsmaßnahmen auf Augenhöhe durch. Dies tun wir – je nach Anforderung – sowohl als Sparringspartner für Fach- und Führungskräfte mit langjähriger Erfahrung als auch als Trainer für gestandene Einkaufsprofis und Young Professionals.