November 2018: Blockchain im Geist – Prozesse in Sicht!

Regelmäßig verfolgen wir Veröffentlichungen unserer Branchenverbände oder Marktbegleiter, die vom Wandel in den Einkaufsabteilungen berichten. Dem immensen Wandel, den der Einkauf bereits durchlaufen hat und dem er sich aktuell und auch in absehbarer Zukunft stellt. Dabei nimmt die Geschwindigkeit der inhaltlichen und vor allem technischen Entwicklungen rasant zu.

Die Stichworte sind hier „Informations- bzw. Schnittstellenmanager“, „eigener Wertbeitrag des EK“, „Globalisierung“, „Corporate Social Responsibility“, „Industrie 4.0“ oder „Blockchain“ – um nur einige wenige zu benennen.

Häufig werden dabei – wie ganz selbstverständlich – enorme Anforderungen an die Einkaufsabteilung von heute skizziert und entsprechende Erwartungshaltungen entworfen. Auch wir berichten gerne und regelmäßig über die Erfolge und Fortschritte, zu denen wir in der Entwicklung unserer Kundenorganisationen beitragen. Daran ist selbstverständlich überhaupt nichts auszusetzen und viele der angesprochenen Themen sind auch tatsächlich nicht unwichtig.

Allerdings ist unsere Erfahrung auch die, dass es nicht die Regel ist, dass eine Einkaufsabteilung heute z. B. wie selbstverständlich die komplette Klaviatur des Lieferantenmanagements beherrscht oder diese sogar digital integriert hat.

Manch ein Ansprechpartner hat in der Vergangenheit möglicherweise schlicht und einfach den Fokus komplett auf die Basisarbeit, die Erzielung eines hervorragenden Preisniveaus gelegt und dabei auch einen hervorragenden Job gemacht. Wieder andere Organisationen haben zwar vielleicht frühzeitig die Zeichen der Zeit erkannt und E-Procurement-Tools eingeführt, um Effizienzpotenziale zu heben. Aber die Integration verschiedener Tools muss dabei auch nicht immer gelingen.

Was beiden Kundengruppen gemein ist? Sie verfügen über ein signifikantes Potenzial zur Erhöhung Ihrer Effizienz. Und beide laufen Gefahr, sich angesichts des oben angesprochenen Standes der aktuellen Themen im Einkauf abgehängt zu fühlen.

Blockchain im Geist – Prozesse in Sicht! – Aus diesem einfacher Satz zeigt sich aus unserer Sicht das aktuelle Dilemma vieler Einkaufsabteilungen: Die Erwartung sind hoch, manchmal höher als es gut ist. Blockchain in Vertragsmanagement mit Lieferanten ist sicher eine in Zukunft notwendige und sinnvolle Technologie. Aber auf dem Weg dorthin sollten im ersten Schritt Effizienzen in den Prozessen erzielt werden. Oder sehr häufig erstmal eine Prozessorganisation geschaffen werden. Damit lassen sich kurzfristig interne und externe Kosten reduzieren.

Digitalisierung im Einkauf passiert nicht einfach so von heute auf morgen, so dass übermorgen das nächste Thema angepackt werden kann. Selbst wenn dem Thema in der Kundenorganisation höchste Priorität eingeräumt wird, wird dies lieferantenseitig noch lange nicht der Fall sein (müssen). Das Thema ist demnach nach unserer Erfahrung eher eine Langstreckendisziplin, in der ggf. auch verschiedene „Sportarten“ auszuüben sind.

In dieser Situation erleichtert es die Arbeit, vertrauensvoll auf einen kompetenten Partner in solchen Fragen zurückgreifen zu können. Der es vermag, die unterschiedlichen Wege zum Erfolg darzustellen, diese pragmatisch in für den Kunden schaffbare Etappen zu strukturieren und auch eigene fachliche Umsetzungskompetenz mitbringt.

Autor: Tim Rohweder