Dekarbonisierung

Dekarbonisierung – Der Adconia-Ansatz

Dekarbonisierung ist das Schlüsselwort in den Nachhaltigkeitsstrategien

„Zur Begrenzung der globalen Erwärmung auf weniger als zwei Grad ist bis zum Jahr 2050 eine klimaneutrale Gesellschaft vorgesehen.“ So das Kernziel des Pariser Klimaabkommens aus dem Jahr 2015. Zwischenziel hierbei ist nach neuestem Klimagesetz der EU vom Mittwoch dieser Woche eine Reduzierung des Ausstoßes von Kohlendioxid (Co²) bis zum Jahr 2030 um netto mindestens 55 Prozent.

Dementsprechend soll auch Deutschland bis zum Jahr 2050 weitgehend treibhausgasneutral werden. So sehen es der Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung und das Bundes-Klimaschutzgesetz vor. Der Industriesektor als Deutschlands zweitgrößter Emittent von Treibhausgasen hat in diesem Rahmen eine entscheidende Bedeutung, um eine klimaneutrale und kreislauforientierte Wirtschaft zu erreichen.

Damit ist Dekarbonisierung zum Schlüsselwort in den Nachhaltigkeitsstrategien der deutschen Unternehmen avanciert. Präzise gemeint ist damit die Umstellung auf eine Wirtschaftsweise, die den Ausstoß von Kohlendioxid nachhaltig reduziert und kompensiert. Langfristiges Ziel ist die Schaffung einer CO²-freien Weltwirtschaft. Und die Zielsetzungen dabei werden stetig verschärft.

Carbon Accounting als Grundlage für gezielte Maßnahmen

Vor der eigentlichen Dekarbonisierung mittels Reduzierung oder Kompensation der Emissionen steht zunächst jedoch die Ermittlung und Bewertung der tatsächlich anfallenden CO²-Emissionen – dem sogenannten CO²-Fußabdruck oder auch Corporate Carbon Footprint (CCF). Dieser beschreibt alle unternehmensbedingten Treibhausgasemissionen einschließlich vor- und nachgelagerter Unternehmensprozesse und lässt sich in drei Klassen oder „scopes“ differenzieren.

Scope 1 beinhaltet die direkten und selbst verursachten Emissionen eines Unternehmens, während Scope 2 alle Emissionen, welche indirekt durch bezogene Energien (z.B. Elektrizität, Fernwärme) mit dem Unternehmen in Verbindung stehen, umfasst. Scope 3-Emmissionen sind schließlich sämtliche übrige Emissionen, welche in vor- und nachgelagerten Prozessen im Rahmen der Unternehmenstätigkeit entstehen. Hierunter entfallen beispielsweise die Abgase aus zugekauften Gütern und Dienstleistungen, Geschäftsreisen, Abfallentsorgung, Investments, Transport und weitere.

Wie hoch werden die entstehenden Kosten durch die CO²-Abgabe sein?

Und genau in der Ermittlung und Bewertung der eigenen Emissionen liegt – unabhängig von der Zielsetzung – die größte Herausforderung für die meisten unserer Kunden. Hinzu kommt, dass die Ermittlung der CO²-Summe nicht nur einmalig, sondern dauerhaft und ständig für eine Vielzahl von verschiedenen Warengruppen, Rohmaterialen und Baugruppen sowie auch Dienstleistungen erfolgen muss.

Doch nur auf dieser Basis lassen sich die relevanten Hebel identifizieren und zielgerichtete Maßnahmen formulieren. Und nur so lässt sich die Summe der zukünftig für die Unternehmen entstehenden Kosten durch die Bepreisung der Emissionen je Tonne CO² in Form der steigenden CO²-Abgabe bemessen.

Der Einfluss der Lieferkette auf die Dekarbonisierung

Wir stellen in unserem Beratungsalltag regelmäßig fest, wie wenig Transparenz unsere Kunden über die eigene Lieferkette haben. Zwar sind Lieferanten und Material bekannt, viel mehr an substanzieller Information allerdings meistens nicht.

Für uns bedeutet Lieferkettentransparenz die systematische, dauerhafte Erfassung aller für das kundeneigene Risikomanagement, für die Warengruppenstrategien und für das Thema Nachhaltigkeit relevanten Lieferanteninformationen. Besonders in der Ausprägung Umwelt reicht es aber nicht, einen Fragebogen an die Lieferanten zu senden. Wichtig ist der Aufbau einer eigenen CO2-Bilanz, um zukünftig auch unterschiedliche Szenarien bewerten zu können.

Viele Einkaufsabteilungen scheuen den zunächst hoch wirkenden Erstaufwand für die eigenen Mitarbeiter und Lieferanten bei der Erhebung ihrer Scope 3-Emissionen. Oder sie wissen nicht, wie sie an Informationen kommen bzw. diese bewerten sollen, ganz zu schweigen von Umsetzung von Optimierungsmaßnahmen.

Strukturierte Methodik ermöglicht zielgerichtete Maßnahmen und schnelle Erfolge

Wir als Adconia setzen dabei auf eine Methodik, die auf dem Most Value Prinzip fußt. Der Aufwand, der in eine Warengruppe investiert wird, orientiert sich klar am Wertanteil der jeweiligen Warengruppe. Pauschale Benchmarkwerte bis hin zu kollaborativen Strategien im Sinne langfristiger Lieferanten- und Dekarbonisierungspartnerschaften sind das Ergebnis.

Die Vorgehensweise ermöglicht die schnelle Identifikation der tatsächlich relevanten Hebel, die den größten Einfluss auf die CO2 Bilanz des Einkaufsvolumen haben. Diese nehmen wir unseren Umsetzungsprojekten dann gezielt in den Fokus und entwickeln individuelle oder kollaborative Optimierungsstrategien.

Wo liegt Ihr Break-even?

Die aktuelle Bewertung der Kosten einer Tonne CO²-Ausstoß wird bei vielen Entscheidungen in Einkaufsabteilungen aktuell noch keine Rolle spielen. In TCO-Betrachtungen, besonders bei Investitionsgütern, sind Energieverbrauch von der Installation bis zum Rückbau sicher schon enthalten, für Produktionsmaterial aber nur sehr selten. Und vor allem wird der Energieverbrauch bei Herstellung und Transport sicher bislang noch überhaupt nicht in die TCO Betrachtung aufgenommen.

Nach unserer Einschätzung werden die Einkaufsabteilungen des Landes spätestens ab einem Preis in Höhe von 150 € pro Tonne CO²-Ausstoß ihre Berechnungen von Angebotsvergleichen neugestalten müssen.

Wie sehen Sie das?

Adconia gibt Orientierung für den elektronischen Beschaffungsprozess

Als Adconia GmbH beraten wir unsere Kunden mit den Erfahrungen aus über 200 Projekten aus mehr als 15 Jahren – in Fragen rund um Einkauf, Supply Chain und die Digitalisierung von Prozessen. Unser Ziel ist dabei stets die Steigerung des Ergebnisbeitrags des Einkaufs durch Kostenreduktion, Prozessautomatisierung oder die Qualifizierung des Einkaufsteams.

Mit entsprechend breitem Erfahrungsschatz, exakter Kenntnis des Einkaufsalltags und hoher Professionalität führen unsere Berater Fortbildungsmaßnahmen auf Augenhöhe durch. Dies tun wir – je nach Anforderung – sowohl als Sparringspartner für Fach- und Führungskräfte mit langjähriger Erfahrung als auch als Trainer für gestandene Einkaufsprofis und Young Professionals.

 
Tim Rohweder
Partner, ADCONIA GmbH
Jessica Murawski
Consultant, ADCONIA GmbH