Supply Chain Management

Supply Chain Management und Einkauf in der Prozessindustrie

Wenn hochspezialisierte Fertigungen mit engen Spezifikationen für einen reibungslosen Prozessablauf auf enge, monopolistische Lieferantenmärkte treffen, sind Transparenz und Kreativität beim Aufbau von Lieferantenbeziehungen gefragt. Dabei geht es um Kosten, aber auch um die Vernetzung von Lieferketten für eine reibungslosen Output zum Kunden hin. Dem Einkauf obliegen dabei zwei primäre Aufgaben: Sicherstellung der on-time Verfügbarkeit von Produktionsmaterial sowie der umfassenden Versorgung mit Betriebsmitteln und Ersatzteilen für eine sehr hohe Verfügbarkeit der Produktionsanlagen. Und trotz dieser hohen Anforderungen an Qualitätsniveaus und Verfügbarkeit sollen natürlich die Kosten sowie die Bindung von Kapital niedrig gehalten werden, ein ständiger Balanceakt für den Einkauf.

Zur Prozessindustrie gehören laut Definition Unternehmen aus den Bereichen der Chemie, Petrochemie, Gasverarbeitung, Pharmazie, Lebensmittel-, Zucker-, Zellstoff-, Papier-, Holzwerkstoffe-, Glas-, Stahl- und Zementherstellung und die Zulieferer dieser Industrie. Auf den ersten Blick scheint es nur wenige Überschneidungen zu geben. Schaut man sich aber die Produktionsabläufe in diesen Branchen an, sieht man den gemeinsamen Nenner. Es handelt sich um kontinuierliche Produktionsabläufe, in denen nach festen Rezepturen Rohstoffe oder Zwischenprodukte zur Anreicherung hinzugefügt werden.

Die vorgegebenen Rezepturen, sei es durch die eigene Entwicklung oder durch Kundenvorgaben, bedingen die exakte Einhaltung von engen Spezifikationen im Einkauf. Bereits minimale Abweichungen führen zu einer Veränderung im Produktionsprozess. Der Aufbau von verschiedenen Lieferquellen erschwert sich dadurch für den Einkauf, neue Lieferanten oder Produkte benötigen umfangreiche Testverfahren. Und dieses gilt für geringwertige und hochwertige Zukaufprodukte.

Supply Chain Management – Einkauf entlang der Lieferkette

Eine kurzfristige und kontinuierliche Versorgung der eigenen Produktion engt den Lieferantenmarkt darüber hinaus ein. Die Logistik wird zu einem wichtigen Bewertungskriterium bei der Auswahl von Lieferanten. Daher ist eine Betrachtung des Einkaufs nur im Einklang mit dem Supply Chain Management vorzunehmen.

Damit beschränkt sich die Aufgabe des Einkaufs bei weitem nicht auf die Durchführung von Ausschreibungen. Vielmehr muss der Einkauf Lieferketten gestalten und entlang der Lieferketten alle Kostentreiber kennen, reduzieren oder eliminieren. Hierbei ist die Kombination auf fundierten Erfahrungsschatz und branchenunabhängiger Kreativität gefragt. Und am Ende ist das Wissen über Verhandlungsstrategien entscheidend, um die eigenen Ziele im Markt umzusetzen.

Einige Beispiele aus unseren Kundenprojekten:

  • Aufbrechen von monopolistischen Märkten durch Logistik-Hubs
  • Aufbau von neuen Lieferanten aus nahen Branchen
  • Reduktion von Bestandskosten entlang der Lieferkette durch digitale Forecast-Modelle
  • Zero Base Spezifikationsanalysen
  • Kostenstrukturanalysen als Grundlage für Kostenhebelbewertungen
  • Verhandlungsführung auf Basis neuer Preismodelle
  • Vertikale Lieferantennetzwerke
  • Risikomanagement bis zum n-Tier Lieferanten
  • Kostenreduktionsworkshops
  • Coaching für Verhandlungsziele setzen und umsetzen

Die Kunden der ADCONIA haben und werden von diesem Dreiklang aus Erfahrungen, Kreativität und Verhandlungstechniken besonders in der Prozessindustrie profitieren. Kostentreiber erkennen, quantifizieren und eliminieren sind die Erfolgsfaktoren.

 

Oliver Kreienbrink

Managing Director, ADCONIA GmbH