Coronakrise und das Homeoffice

Digitalisierung im Kleinen: Die Coronakrise und das Homeoffice

Es kam mit voller Gewalt. Zu Jahresbeginn hörte man vereinzelte Berichte aus China und Wuhan zum Coronavirus. Aber China war sehr weit weg. Und auf einmal war es auch bei uns und bestimmt unser Leben. Seit Mitte März nun ruht das soziale und auch wirtschaftliche Leben in Deutschland und Europa. Die von der Regierung beschlossenen Beschränkungen sehen vor, dass alle Kontakte zu Menschen, die nicht dem eigenen Haushalt angehören, auf ein absolutes Minimum zu beschränken sind, und gelten vorläufig bis Anfang Mai. Dies hat natürlich auch unausweichlich Auswirkungen auf das Arbeitsleben eines jeden. Und hier zeigen sich diverseste Szenarien.

Vom Büro in das Homeoffice

Bei uns von ADCONIA war es problemlos möglich, alle Kolleginnen und Kollegen von einen Tag auf den nächsten ins Homeoffice zu schicken: Wir sind alle mit Laptops und Smartphones ausgerüstet und sind es aufgrund der Projektarbeit gewohnt, dezentral zu arbeiten und uns virtuell zu organisieren. So haben wir nun einen täglichen Videokonferenz-Call eingerichtet, um uns gegenseitig auf dem Laufenden zu halten, und sind auch darüber hinaus in der täglichen Arbeit gut vernetzt. Für die Büroräume haben wir eine Notbesetzung organisiert, die regelmäßig nach dem Rechten schaut.

Auch aus dem Bekanntenkreis kenne ich ähnliche Beispiele. Ein Freund, der für einen Landesbetrieb arbeitet, betreibt bereits seit einem halben Jahr seine Tätigkeit zu 40% per „Telearbeit“. Nun wurde dies vorübergehend auf 100% hochgesetzt und er freut sich, mehr Zeit bei Frau und Kind verbringen zu können. Eine andere Freundin, die für eine Bildungsstätte tätig ist, wurde mit einem All-in-One-PC ausgestattet und nach Hause gesandt, von wo aus sie nun ihrer Arbeit nachgeht. Und selbst die befreundete Erzieherin betreibt nun Teile Ihres Jobs – von der Notbetreuung von Kindern mit Eltern in systemrelevanten Berufen abgesehen – von daheim per Laptop, Telefon und Webkonferenz mit den Kollegen.

Homeoffice jedoch nicht immer möglich

Doch längst nicht alle Unternehmen sind in der Lage, sich so flexibel auf die neue Situation einzustellen. Mir sind mehrere Beispiele bekannt – vom mittelständischen Oberflächentechniker bis hin zur Verwaltung einer großen Krankenkasse -, bei denen auch weiterhin die physische Anwesenheit der Mitarbeiter gefragt ist.

Um bei dem Beispiel des Oberflächentechnikers zu bleiben: Dort arbeiten die Mitarbeiter der Verwaltung mit Desktop-PCs, welche nicht ohne weiteres mobilisiert werden können. Und selbst, wenn die Kolleginnen diese mit nach Hause nähmen, so würde sich der Zugriff auf die Server und notwendigen Programme problematisch gestalten, da diese nicht außerhalb des Firmennetzwerks erreichbar sind. Hinzu kommt, dass die Schnittstelle zwischen Betrieb und Verwaltung bis dato komplett per Papierübergabe und persönlicher Abstimmung erfolgt und bisher in keinster Weise digitalisiert ist. Das bedeutet, dass die Verwaltung, würde sie aus dem Homeoffice agieren, gar keinen Zugriff auf die Vorgänge des Betriebs hätte. Die Lösung hinsichtlich einer corona-bedingten Kontaktminimierung lautet hier übergangsweise Schichtarbeit, damit sich die Kolleginnen und Kollegen besser aus dem Weg gehen können.

Aber vielleicht ist gerade eine solche Krisensituation die Chance sich näher und stärker mit der Digitalisierung zu beschäftigen. Nur in Extremsituationen fallen solche „Papierübergaben“ besonders auf und sicher kann man gemeinsam eine Lösung dafür finden, oder muss sie zu Krisenzeiten finden. Erstellen sie eine einfache Liste mit genau den Punkten, die jetzt zum Vorschein kommen und sammeln sie Lösungsvorschläge für eine Automatisierung von Prozessen. Die Coronakrise wird nicht morgen zu Ende sein und sicher ist jetzt Platz für Querdenken und Vordenker.

Digitalisierung kann bereits im Kleinen starten

Seit Jahren bereits sind die Keywords Digitalisierung und Automatisierung in aller Munde. Viele Unternehmen, insbesondere KMUs, haben sich hier bisher gescheut, diese Themen anzugehen, da sie zu weit weg erschienen und ein Nutzen nicht unmittelbar ersichtlich war. Die Beispiele oben zeigen jedoch, dass es sich bei besagten Keywords nicht immer gleich um die Nutzung künstlicher Intelligenz, Blockchains oder Robotic Process Automation handeln muss. Bereits im Kleinen kann die Digitalisierung starten und den Arbeitsalltag unterstützen und erleichtern. Im Vorteil befinden sich nun diejenigen Unternehmen, welche sich bereits in der Vergangenheit mit der Digitalisierung ihrer Prozesse beschäftigt haben und den Mitarbeitern nun einen reibungslosen Ablauf im Homeoffice bieten können.

Sicherlich, auch diese Krise wird vorbei gehen. Und wir alle freuen uns, voraussichtlich ab Mai wieder etwas mehr Arbeitsalltag erwarten zu dürfen, gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen im Büro. Diese Krise ist einmalig und wird sich – hoffentlich –in diesem Ausmaß nicht wiederholen. Dennoch möchten wir Ihnen empfehlen, sich dem Thema Digitalisierung zu öffnen: Sei es im Kleinen oder auch im Größeren. Nutzen Sie bereits jetzt die Zeit des Stillstands, um dieses Thema in Angriff zu nehmen. Wir stehen Ihnen hierbei gerne helfend zur Seite.

Bis dahin: Bleiben Sie gesund!

 

Oliver Kreienbrink

Managing Director, ADCONIA GmbH (Oberhausen)

Jessica Murawski

Consultant, ADCONIA GmbH (Oberhausen)