Versorgungssicherheit durch Risikomanagement

Wie künstliche Intelligenz Versorgungssicherheit gewährleisten soll

Originäre Aufgabe des Einkaufs ist die Gewährleistung der Versorgungssicherheit durch die Bereitstellung der notwendigen Güter zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Genau vier Faktoren nehmen Einfluss auf die Versorgungssicherheit, einen so wichtigen Aspekt für Unternehmenswachstum und -erfolg: Lieferant, Land, Material und Politik.

Lieferant: Die Lieferanten sind unmittelbare Schnittstelle des Einkaufs und hier beeinflussen die wirtschaftliche Situation, die Logistikketten aber auch die beauftragten Subunternehmen die Versorgungssicherheit.

Land: Es gibt nur noch sehr wenige Unternehmen, die nicht wenigstens einen Teil ihres Einkaufsvolumens außerhalb Deutschlands vergeben. Die wirtschaftliche aber auch politische Situation in einem Land als auch die dortigen Arbeitsbedingungen oder Naturkatastrophen können eine reibungslose Versorgung gefährden.

Material: Im Bereich des Materials kommen wir um die Frage der Ressourcenknappheit nicht herum. Wenn unsere natürlichen Ressourcen endlich sind und wir deutlich mehr verbrauchen als nachwächst oder abgebaut werden kann, dann steht die Wirtschaftlichkeit vor einem gewaltigen Versorgungsproblem.

Politik: Nicht zuletzt können Unruhen im In- oder Ausland, Zölle oder Einfuhrbeschränkungen die Versorgungssicherheit deutscher Unternehmen gefährden.

Versorgungssicherheit durch Risikomanagement

Um die vielfältigen Einflüsse auf die Versorgungssicherheit eines Unternehmens im Blick zu behalten benötigen Einkaufsabteilungen ein gut effektives Risikomanagement. Der Einkauf wird dadurch in die Lage versetzt, frühzeitig auf Risiken reagieren zu können, Schaden für das Unternehmen abzuwenden und Versorgungssicherheit durch Risikomanagement zu gewährleisten. Notwendig dafür ist ein allgemeines Risikoverständnis, klar definierte Meldeprozesse und eine umfassende Transparenz über Lieferanten, Prozesse, Warengruppen und Produkte. Auftretende Risiken müssen stets zu Maßnahmen führen und im Nachgang zu einer Prüfung des Risikomanagements insgesamt. Bekannte Risiken müssen durch den Einkauf „versichert“ werden, zum Beispiel über alternative Lieferquellen. Der Aufwand für das Risikomanagement darf allerdings niemals den gewichteten möglichen Schaden übertreffen.

Versorgungssicherheit durch Risikomanagement erfordert also die ständige Überwachung von Millionen von Quellen, um aktuelle und potenziellen Risiken zu erkennen. Eine manuelle Überwachung all dieser Risikoquellen aber blockiert Ressourcen im Einkauf, die für strategische und mehrwertschöpfende Tätigkeiten verwandt werden könnten.

Künstliche Intelligenz als nächste Ausbaustufe

Aus diesem Grund verwenden moderne Supply Chain Risk Tools künstliche Intelligenz, die auf Basis von hinterlegten Parametern Echtzeitinformationen über Logistikketten sammelt und diese gemäß den Risikoanforderungen verdichtet. Ohne eigenes Zutun werden die Einkäufer automatisch über relevante Risiken benachrichtigt und können diesen proaktiv begegnen.

Diese Form von automatisierter Risikomeldung kann allerdings niemals alleinstehen. Vielmehr muss sie eingebettet sein in ein strukturiertes, unternehmensübergreifendes und von der Geschäftsleitung angetriebenes ganzheitliches Risikomanagement. Profitieren Sie von unseren Erfahrungen bei der Prüfung Ihres Risikomanagements und der praktischen Umsetzung in Ihrem Einkauf.

 

Gregor van Ackeren

Managing Director, ADCONIA GmbH

Vivien Koch

Consultant, ADCONIA GmbH