Lieferkettengesetz

Das Lieferkettengesetz wirft seine Schatten voraus – so wappnet sich der Top-Einkauf

Wofür steht das Lieferkettengesetz? Viele deutsche Unternehmen haben Nachholbedarf beim konsequenten Nachweis hinsichtlich der Einhaltung von Menschenrechten in ihren internationalen Einkaufsnetzwerken. Zu diesem Urteil kommt eine Studie der internationalen Menschenrechtsorganisation Business & Human Rights Resource Centre und der Zürcher Hochschule (ZHAW School of Management and Law).

Vorgeschriebene Transparenz durch das Lieferkettengesetz ist nur noch eine Frage der Zeit

Seit Jahren wird bereits ein Gesetz zur konsequenten Einhaltung von Menschenrechten auf jeder Station weltweiter Lieferketten diskutiert. Ziel ist es, dass Unternehmen gesetzlich zur Einhaltung von Menschenrechts- und Umweltstandards innerhalb ihrer internationalen Supply Chain verpflichtet werden. Außerdem gibt es zusätzlich Bestrebungen sie für solche Schäden in dem Zusammenhang haftbar zu machen, die mit angemessener Sorgfalt vermeidbar gewesen wären.

Noch ist nicht klar, ob und in welcher Form in Deutschland ein solches Lieferkettengesetz kommt. Die Bundesregierung hat das Thema im Koalitionsvertrag jedoch adressiert und wird in 2020 über eine Umsetzung beraten.

Der Blick ins Ausland zeigt darüber hinaus, dass es in zahlreichen Ländern (u. a. USA, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden) bereits Gesetze hinsichtlich der Einhaltung transparenter Lieferketten und somit gegen Kinderarbeit, moderne Sklaverei und für die Achtung der Menschenrechte gibt. Die Wahrscheinlichkeit ist daher nicht gering, dass auch in Deutschland ein gesetzlicher Rahmen geschaffen wird.

Lieferkettengesetzt – Gesetzliche Vorgaben als Chance

Industrie- und Arbeitgeberverbände befürchten – je nach Ausgestaltung der gesetzlichen Anforderungen – erhebliche Einbußen bei der Wettbewerbsfähigkeit, exorbitanten Aufwand und damit enorme Kosten.

Aus unserer Sicht ergibt sich mit diesem Thema vielmehr eine große Chance für bereits heute verantwortungsbewusst handelnde und im Einkauf und der Supply Chain methodisch gut aufgestellte Unternehmen. Eine gesetzliche Verpflichtung würde deren vermeintlichen Wettbewerbsnachteil unlauteren Wettbewerbern gegenüber nämlich wesentlich verringern. Alle Marktteilnehmer wären dann gesetzlich dazu verpflichtet, sich nicht nur im Inland, sondern auch im internationalen Kontext und insbesondere in ihrem Einkaufsverhalten an Menschenrechte und Umweltstandards zu halten und entsprechende Dokumentationen vorzuhalten.

In Zeiten intensiver Diskussionen um und wachsender Sensibilität für gesellschaftliche Verantwortung können Unternehmen, die sich bereits nachweislich für Menschenrechte und Umwelt in ihrem Einkaufsverhalten engagieren, zudem wirtschaftliche Vorteile daraus ziehen. So kann es für sie leichter sein, Investoren zu gewinnen oder qualifizierte Mitarbeiter zu rekrutieren. Auch sorgt ein solches Engagement vor allem für ein größeres Vertrauen auf Konsumentenseite.

Die notwendige Methodik hat der Top-Einkauf an Bord – in unterschiedlichen Toolboxen

Für die Top-Einkäufer in Deutschland ist das Thema zudem kein wirklich neues. Bereits heute müssen sie mit existierenden Anforderungen durch internationale Compliance-Normen und Vorschriften, wie u. a. internationalen Anti-Korruptionsgesetzen, Anti-Geldwäsche-Richtlinien, Anti-Terrorgesetzen oder Bestimmungen zu Konfliktmineralien oder der Zuverlässigkeit und Richtigkeit der veröffentlichten Finanzdaten umgehen. Hier gibt es also bereits eine bestehende Toolbox – bzw. mehrere verschiedene Toolboxen im Rahmen des Lieferantenmanagements.

Prävention durch integriertes, qualifiziertes Lieferantenmanagement

Es gilt, diese Toolboxen zu konsolidieren, systematisch und vor allem zielgerichtet in qualifizierte Lieferantenmanagement-Routinen (Richtlinien, Kompetenzen, Erhebungsmethoden, DueDiligence-Verfahren, Verträge, Korrekturmechaniken etc.) zu überführen.

Um den befürchteten Mehraufwand und hohe Prozesskosten zu vermeiden, finden sich eine Reihe von Dienstleistern und Lösungsanbietern, die mit smarten Lösungen in der Lage sind, den Management-Aufwand zu reduzieren und das Verfahren revisionssicher und transparent zu dokumentieren.

Sind Ihre Werkzeugkisten sortiert?

Als ADCONIA beraten wir unsere Kunden mit den Erfahrungen aus über 200 Projekten aus mehr als 20 Jahren – in Fragen rund um die Supply Chain und die Digitalisierung von Prozessen. Unser Ziel ist dabei stets die Steigerung des Ergebnisbeitrags des Einkaufs durch Kostenreduktion, Prozessautomatisierung oder die Qualifizierung des Einkaufsteams. Durch eine frühe Umsetzung der anstehenden Änderungen durch ein Lieferkettengesetz, können Kosten und Aufwände drastisch reduziert werden. Gleichzeitig steigt der Wettbewerbsvorteil gegenüber denjenigen, die sich erst „auf gesetzlichen Druck hin“ mit diesem Thema gezwungenen Maßen beschäftigen werden.

Gerne beraten wir auch Sie bei der Entwicklung, Umsetzung und Digitalisierung des Management-Prozesses für die Transparenz Ihrer Lieferketten.

 

Tim Rohweder

Partner, ADCONIA GmbH