Einblick
Gregor van Ackeren

Gregor van Ackeren

Managing Director

2025: Lieferketten unter Druck

Wie ein Mittelständler mit Adconia seine Resilienz stärkte

Ein globales Problem trifft den Mittelstand: Resilienz komplexer Lieferketten

Die jüngsten weltweiten Engpässe und Preisexplosionen auf den Kunststoffmärkten haben die Verwundbarkeit globaler Lieferketten schonungslos offengelegt. Besonders betroffen war die Maschinenbau- und Automatisierungsbranche, in der viele Unternehmen auf hochwertige technische Kunststoffe für ihre Produktion angewiesen sind. Lieferzeiten schossen in die Höhe, Preise explodierten, und Unternehmen sahen sich gezwungen, ihre Produktion zu drosseln oder sogar Aufträge abzulehnen. Während Großkonzerne ihre Marktmacht nutzen konnten, um sich bevorzugt Lieferkontingente zu sichern, standen viele mittelständische Unternehmen vor einer existenziellen Herausforderung. Einer dieser Mittelständler war ein anonymisiertes Unternehmen aus der Maschinenbaubranche.

Das Unternehmen: Tradition trifft auf moderne Herausforderungen

Das nordrheinwestfälische Unternehmen ist ein familiengeführter Mittelständler in dritter Generation mit einem Jahresumsatz von rund 300 Millionen Euro. Es produziert hochpräzise Kunststoffkomponenten für die Industrie und beliefert Kunden weltweit. Mit drei Produktionsstandorten in Deutschland & Europa und einem internationalen Vertriebsnetz hat sich das Unternehmen als führender Anbieter in seiner Nische etabliert. Doch wie viele mittelständische Unternehmen hatte es sich stark auf einen überschaubaren Kreis langjähriger Zulieferer verlassen – bis die Kunststoffkrise das Geschäftsmodell ins Wanken brachte.

Der Wendepunkt: Produktionsstillstand durch Lieferengpässe

Als ein wichtiger Zulieferer in Osteuropa 2023 unerwartet seine Liefermengen drastisch kürzte, kam es zu einem Produktionsstillstand in einem der drei Werke. Die Kosten liefen weiter, Kunden warteten, und Alternativen waren kurzfristig kaum verfügbar. Die Unternehmensführung erkannte, dass eine tiefgreifende strategische Neuausrichtung des Einkaufs und der Supply Chain notwendig war. Die Lösung lag nicht nur in kurzfristiger Beschaffungsoptimierung, sondern in einer langfristigen Strategie für mehr Resilienz, Kostenoptimierung (TCO) und der Erschließung innovativer Lieferantenquellen.

ADCONIA tritt auf den Plan

In dieser kritischen Phase wandte sich die Geschäftsleitung an ADCONIA. Wir als Beratungsunternehmen sind spezialisiert auf Einkauf, Supply Chain und Nachhaltigkeit im Mittelstand und entwickelten eine ganzheitliche Lösung. Wir führten eine tiefgehende Analyse der bestehenden Lieferkettenstruktur durch und identifizierten kritische Schwachstellen. Die Kernthemen: zu hohe Abhängigkeit von wenigen Lieferanten, fehlende Dual-Sourcing-Strategien und eine unzureichende Risikobewertung geopolitischer Faktoren.

Das Projekt: Resilienz steigern, TCO optimieren, neue Quellen erschließen

Adconia setzte ein mehrstufiges Projekt mit dem Unternehmen auf:

  1. Lieferanten-Risikoanalyse: Mithilfe moderner Analysetools wurde das Lieferantennetzwerk auf Risiken hin überprüft. Neben finanzieller Stabilität wurden auch geopolitische Faktoren und logistische Abhängigkeiten untersucht.
  2. Dual- und Multi-Sourcing-Strategien: Statt sich auf wenige osteuropäische Zulieferer zu verlassen, wurden strategische Alternativen in Westeuropa und Asien aufgebaut. Durch lokale Lieferanten konnten Transportzeiten reduziert und Risiken durch Handelskonflikte minimiert werden.
  3. TCO-Optimierung: Anstatt sich nur auf Einkaufspreise zu fokussieren, analysierten wir die Gesamtkostenstruktur (Total Cost of Ownership, TCO). Aspekte wie Lagerhaltungskosten, Wechselkursrisiken und Transportaufwendungen wurden einbezogen, um die wirtschaftlich sinnvollsten Beschaffungsstrategien zu entwickeln.
  4. Technologie-Partnerschaften: Gemeinsam mit dem Unternehmen identifizierten wir innovative Lieferanten für nachhaltige Kunststoffalternativen, die langfristig eine Unabhängigkeit von den bisherigen Zulieferern ermöglichen.
  5. Digitale Tools und Frühwarnsysteme: Wir implementierten ein digitales Dashboard zur Echtzeit-Überwachung der Lieferkettensituation, das potenzielle Risiken frühzeitig identifizieren kann.

 

Es entstand eine widerstandsfähigere und zukunftssichere Lieferkette.

Innerhalb von sechs Monaten gelang es dem Unternehmen, die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten zu reduzieren und neue Beschaffungsquellen zu erschließen. Die Fertigungsstandorte konnten wieder voll ausgelastet werden, und durch die optimierte Kostenstruktur wurden langfristige Wettbewerbsvorteile erzielt. Zudem konnten durch die Digitalisierung der Lieferkettenanalyse Risiken schneller erkannt und entschärft werden.

Einkauf als strategischer Hebel für den Mittelstand

Die Geschichte dieses mittelständischen Unternehmens zeigt eindrucksvoll, wie ein Betrieb mit den richtigen strategischen Partnern seine Einkaufs- und Supply-Chain-Prozesse widerstandsfähiger gestalten kann. Während globale Unsicherheiten weiter zunehmen, wird die Fähigkeit, flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren, zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor. Unternehmen, die proaktiv handeln und ihre Einkaufsstrategie anpassen, sichern nicht nur ihre Wettbewerbsfähigkeit, sondern legen auch das Fundament für nachhaltiges Wachstum.

Hier wurde mit tiefgehendem Know-how und praxisnahen Ansätzen bewiesen, dass Resilienz, Kostenoptimierung und Innovationsförderung im Einkauf keine Gegensätze sind – sondern die Erfolgsformel für die Zukunft des Mittelstands.

ADCONIA – Außerhalb des Gewöhnlichen.

Beratung für Einkauf, Supply- und Value Chain mit dem Fokus auf Kostenmanagement, Digitalisierung, Organisationsentwicklung und Nachhaltigkeit.